Mit dem Jahr 2017 geht eine intensive Testphase im Textilbündnis zu Ende: Alle Mitglieder mussten individuelle Aktionspläne (sogenannte Roadmaps) für das Jahr 2017 erstellen. Diese Aktionspläne wurden einer gründlichen Prüfung unterzogen, ob sie den selbstgesetzten Zielen des Bündnisses entsprachen und einen Fortschritt für das jeweilige Mitglied darstellten. Und schließlich verabschiedete der Steuerungskreis des Textilbündnisses Ende November verbindliche Zeit- und Mengenziele für die Jahre 2018-2020, die jedes Mitglied bearbeiten muss. Es ist also viel geschehen im Textilbündnis – und dennoch stehen auch für das Jahr 2018 wichtige Weichenstellungen an. Die folgenden Ausführungen sollen einen Einblick dazu geben, wie diese Prozesse von den zivilgesellschaftlichen Vertreter_innen im Steuerungskreis des Textilbündnisses beurteilt werden.
Diese Broschüre ist die 4. komplett überarbeitete Auflage unseres Einkaufsführers für faire Kleidung. Vor vier Jahren, 2013, fand die erste Befragung der Geschäfte statt. Seit dieser ersten Befragung wurden 98 Geschäfte des inhabergeführten Einzelhandels geschlossen.
Für das Jahr 2017 mussten sich die Mitglieder im Textilbündnis erstmals in sogenannten Roadmaps Ziele für die Umsetzung von Umwelt- und Sozialstandards in ihren Lieferketten setzen. Die Veröffentlichung dieser Roadmaps ist in diesem Jahr noch freiwillig, doch ab 2018 verpflichtend. Der erste Roadmap-Prozess war in diesem Jahr also noch im „Probelauf“ und somit eine Herausforderung. Entgegen der Erwartungen der Zivilgesellschaft haben nur wenige Mitgliedsunternehmen ihre Roadmap im Jahr 2017 veröffentlicht. Insgesamt waren dies 19 von 87 berichtspflichtigen Mitgliedsunternehmen, also rund 22 Prozent.
Letzten Dienstag forderte Clean-Clothes-Campaign Mitglied FEMNET öffentlich von Primark-Deutschland-Chef Wolfgang Krogmann #GoTransparent. Die Antwort? Primark ist Mitglied in der Ethical Trading Initiative (ETI).
Bonn/Stuttgart. Ein Transparent zur Aufforderung von Transparenz empfing die Aktionär_innen von Hugo Boss zur ihrer jährlichen Hauptversammlung in Stuttgart am heutigen 23. Mai 2017. „Fehlende Transparenz kostet Leben. Wir fordern: Lieferketten offenlegen“, ist darauf zu lesen. FEMNET, Mitglieder der Kampagne für Saubere Kleidung und die kritischen Aktionäre verteilten Flugblätter, in denen zu Transparenz aufgerufen wird.
Haben Sie schon einmal bei Primark, Forever 21, Urban Outfitters, Walmart oder Armani eingekauft? Wissen Sie, wer Ihre Kleidung hergestellt hat? Und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurde? Wir wissen es auch nicht!
Spenden Sie für die Kampagne für Saubere Kleidung. Herzlichen Dank!